Unerwartete Kosten

Noch bevor wir unseren Vertrag unterschrieben haben, wollten wir vom Verkäufer Auskunft über die zu erwartenden Kosten rund ums Haus. Es ist unser erstes Haus und wir wussten nicht was uns alles erwartet. Wir haben eine Auflistung bekommen. Diese kam uns allerdings sehr gering vor, sodass wir zusätzlich noch im Internet recherchierten. Die Beträge vom Verkäufer waren meist nur die Hälfte der Erfahrungswerte aus dem Web, zum Beispiel der Baustrom. Hier nannte uns der Verkäufer 700€. Allein die Beantragung kostet bei uns 800€ dazu kommt noch die Miete für den Kasten, der Elektriker zum anschließen und der Verbrauch. Wir haben die Summe in unserer Kalkulation um 1000 Euro angehoben, aber auch das reichte nicht. Mit allem zusammen lagen wir bei 2.200€. Allgemein stellte sich heraus, dass die recherchierten Zahlen um einiges näher an der Realität waren, als die Zahlen die uns genannt wurden. Wir haben mit den neuen Zahlen eine Liste erstellt und so einen geplanten Preis errechnet. An alles haben wir nicht gedacht und einiges wurde teurer als erwartet. Es gab auch ein paar Posten die billiger waren als geplant, aber am Ende wurde unser Traumhaus alles in allem 130.000€ teurer als vorher veranschlagt und das obwohl wir gut recherchiert und uns viele Gedanken gemacht haben. Wir möchten hier einen Überblick geben, über unsere Fehleinschätzungen und vergessenen Punkte.

1. Diverse Kleinbeträge für zusätzliche Auszüge, Pläne etc. Zum Beispiel braucht man für die Finanzierung einen Grundbuchauszug, dieser kostet bei uns 10€. Unsere Stadt hatte ein Vorkaufsrecht auf das Grundstück, daher brauchte man zum Kauf eine Bescheinigung der Stadt, dass die es nicht kaufen wollen, dieser Schrieb kostete 25€. Der Architekt brauchte ein Anliegerverzeichnis, hier wurden 42€ in Rechnung gestellt. Usw. Und so kamen einige Kleinbeträge zusammen. Zusatzkosten: 174€

2. Zusätzliche Rollläden: An zwei Fenstern im Haus hieß es bei der Planung, dass dort kein elektrischer Rollladen möglich wäre, weil diese zu klein seien. Nach der Bemusterung bekamen wir irgendwann eine Email, mit der Info, dass wir dort elektrische Rollläden machen müssen. Den Genauen Wortlaut haben wir nicht mehr in Erinnerung, aber es hatte irgendwas mit der Energiebilanz zu tun. Zusatzkosten: 933€

3. Die Verpflegung: Natürlich war es für uns von Anfang an klar, dass wir die Arbeiter so gut es geht verpflegen. Wir hatten nur ganz vergessen hier einen Betrag mit in unsere Planung aufzunehmen. Da wir nicht jeden Tag mehrmals vor Ort sein konnten um Kaffee und Essen zu bringen haben wir Wasser und Limo in Kisten bereitgestellt und den jeweiligen Gewerken Guthaben-Karten vom nahegelegenen Bäcker gegeben, dort konnten Sie sich mit Essen und Kaffe versorgen. Zusatzkosten: 750€

4. Benzin: Nicht unterschätzen sollte man Extrakosten für die Fahrten zum Grundstück. Wir führen schon seit Jahren eine Ausgabenliste, daher können wir ausrechnen, wie viel wir ungefähr ausgegeben haben. Zusatzkosten: 1000€ (Enthalten sind hier 300€ für eine Ferienwohnung, die wir in der Zeit der Estrichtrocknung im neuen Wohnort bezogen haben, da man zweimal täglich lüften muss und wir eine Zeitersparnis wollten, da wir nicht so nah am neuen Heim wohnten)

5. Baustellenkosten: Dieser Punkt ist unser persönlicher Aufreger. Bei der Planung mit dem Verkäufer hatten wir gefragt, ob noch Baustellenkosten auf uns zu kommen und bekamen als Antwort wörtlich folgendes zu hören: „Nein bei Kampa sind alle Baustellenkosten dabei“. Er meinte damit vermutlich ein Baustellenklo und ein Müllcontainer. Wir durften aber einen extra großen Kran bezahlen, die Straßensperrung und eine Absicherung vom Grundstück waren auch nicht dabei. Zusatzkosten: 4100€

6. Garage: Die Garage ist bei Kampa ja sowieso schon teuer, leider ist aber kein Estrich drin und die Wände sind weder gespachtelt noch gemalert. (haben wir auch erst in der Bauphase mitbekommen) Zusatzkosten: 4300€

7. Sockelisolierung: Leider ist bei Kampa der Sockel des Hauses zwar gedämmt, aber nicht isoliert. Das heißt man muss selbst einen Schutz gegen Feuchtigkeit aufbringen. So kann Kampa sich rausreden bei Feuchtigkeitsschäden, dann kann es leicht auf die Sockelisolierung geschoben werden. Wir haben es selbst gestrichen, wenn man es professionell machen lässt kostet es bestimmt einiges mehr. Zusatzkosten: 110€ (plus Zeitaufwand)

8. Erschließung: Wir mussten einen Nachbeitrag für die Erschließung zahlen. In unserem Kaufvertrag stand drin, dass die Erschließungskosten bis 200qm bebauter Fläche im Kaufpreis mit drin sind. Wir haben das damals natürlich vom Notar vorgelesen bekommen, man vergisst solche Details allerdings nach einiger Zeit wieder. Unser Haus ist nun aber größer geworden als 200qm und darum wurden wir abermals zu Kasse gebeten. Zusatzkosten: 660€

9. Gärtner: Wir hatten bisher keinen Garten und daher noch keine Erfahrung um welche Summen es sich handelt, wenn man einen Gärtner beauftragt. Unser Verkäufer meinte mit 20000€ kann man einen Garten anlegen. Das ist vielleicht möglich, aber von unserem Gartenpreis weit weg. Zusatzkosten: 50000€

10. Erdbauer: Gleiches Spiel wie beim Gärtner gilt für den Erdbauer. Der Verkäufer sprach von 15000€. Wir dachten damals schon das ist viel zu wenig und haben in unserer Kalkulation auf 45000€ erhöht. Zusatzkosten: 45000€

11. Fehler vom Erdbauer: Bei den Gartenarbeiten ist aufgefallen, dass der Erdbauer das Gelände nicht überall verdichtet hat. Die Gärtner haben das ausgebessert. Wir haben darauf verzichtet das vom Erdbauer erledigen oder zahlen zu lassen. Zusatzkosten: 2000€

12. Neuanschaffungen: Wenn man umzieht möchte oder braucht man einige Dinge/Möbel neu. Um die Kosten hierfür einplanen zu können, haben wir eine Excel Liste erstellt mit einer Übersicht je Raum, was hier neu angeschafft werden soll und welcher Preis hier zu erwarten ist. Da das nicht ganz so einfach ist, wenn man sich die genauen Möbel noch nicht ausgesucht hat, kommt hier natürlich nur ein ungefährer Preis heraus. Wir haben auch einige Dinge überhaupt nicht bedacht bei der Planung, z.B. Pflanzen (mehr Platz im neuen Haus, also auch mehr Pflanzen), Gartenschlauch und Zubehör, Regale für die Garage, Mülltonnen (muss man bei uns im Landkreis kaufen), Mehrsparte usw. Unsere Einrichtung wurde deutlich teurer als geplant. Zusatzkosten: 8000€

Das ist keine vollständige Auflistung, aber jeden einzelnen Betrag, der dann teurer wurde aufzuzählen wäre dann doch zu viel des Guten gewesen. Bei Fragen darf man sich aber gerne per Mail an uns wenden.

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